Solingen - Unglaublich wahre Geschichten

Begegne ich solchen, die Solingen irgendwann einmal verlassen haben, so drängt sich mir stets die Frage auf, warum nicht auch ich weggegangen, hier geblieben bin. Eine mich zufriedenstellende Antwort habe ich bisher nicht gefunden. Das Schreiben dieses Buches ist unter anderem auch ein öffentliches Nachdenken über diese Frage, ein erneuter Versuch, eine mich befriedigende Antwort zu finden. Was auf den folgenden Seiten zu lesen sein wird, ist keine Liebes-erklärung an meine Heimatstadt. Es gibt viele Städte und Gemeinden, die mich ihrer Schönheit, baulichen Substanz, des kulturellen Angebots, ihrer Geschichtsträchtigkeit wegen mehr in ihren Bann zu ziehen vermögen. Was ist es also, was mich, der Delikatessen der Haute cuisine genießen könnte, mit derber Hausmannskost Vorlieb nehmen lässt? Meine Freundin Johanna Precht, die nicht nur Solingen, sondern gleich dieses Land verließ, um in Dänemark eine neue Heimat zu finden, sieht aus der Distanz manches anders, gewiss auch vieles deutlicher, als ich es aus „Übernähe“ zu erkennen vermag. Fernrohr und Mikroskop sind gleichermaßen Forschungsgeräte, deren Angemessenheit vom jeweiligen Objektder Betrachtung abhängt. Beide sollen hier zur Anwendung gelangen.

„Precht ist eher die nachträgliche Beobachterin ihres eigenen Aufwachsens. Link ist irgendwie immer mittendrin. So werden sie in diesem Buch auch nicht zum biografischen Paar, sie bilden ein sich ergänzendes Duo. Das passt aber trotzdem gut zusammen. Das Buch ist flott geschrieben, mit Vergnügen zu lesen. Zwei Solinger Persönlichkeiten offenbaren sich ganz ehrlich.“ (Solinger Tageblatt)